GofenbergChorJiddische und Hebräische Lieder
 

Repertoire

Mit dem neuen Chorleiter Konstantin Nazarov holen wir Stück für Stück alle Lieder unseres umfangreichen Repertoires in unser Programm zurück. Hier finden Sie immer den aktuellen Stand.

YIDDISCHE LIEDER

A bi gezunt
Ein Potpourri aus fünf Klassikern des amerikanisch-jüdischen Musical-Repertoires. Es geht um Liebe und ihre verschiedenen Verwicklungen.

Arum dem fayer
Wir sitzen am Feuer und singen Lieder. Die Nacht ist schön – man wird gar nicht müde. Der Himmel leuchtet uns mit seinen Sternen, Blumenkränze schmücken unsere Köpfe, und wir tanzen um das Feuer herum. Tanz und Gesang sind unser Leben, und sie begleiten uns bis in unsere Träume.

Az der Rebbe Elimelekh
Mit fortschreitendem Weingenuss wird der 'Rebbe Elimelekh' immer fröhlicher. Zunächst entledigt er sich seiner Gebetsriemen, dann seines Kittels, und er setzt die Brille und den Hut auf. Er löscht die Sabbatkerze und schickt nach den Musikanten: den Fiedlern, den Trommlern, den Zimblern, damit sie, ihrer Bestimmung gemäß, und zu seinem Vergnügen – fiedeln, trommeln, zimbeln.

Di grine kuzine
Meine schöne, fröhliche Cousine, gelacht hat sie, getanzt und gesungen. Als Einwanderin in Amerika hat ihr die schwere Arbeit Gesundheit und Lebensfreude geraubt. Auf die Frage, wie es ihr gehe, antwortet sie nur mürrisch: 'brennen soll das Land von Kolumbus'.

Di nakht kumt on tsu shvebn
Hier wird der ewige Kreislauf des Lebens durch das Kommen und Gehen von Nacht und Tag versinnbildlicht. Die Nacht bricht herein – der Tag entschwindet, dann kommt wieder der Tag. So jagen sich die beiden für immer – ohne sich doch jemals einzuholen.

Donay, Donay
Wer Flügel hat, zu fliegen, wird niemandes Knecht sein.

Dos lidl fun goldenem Land

Es war einmal... Voller Wehmut denkt jemand an seine Kinderzeit zurück: „Ich fühle noch auf der Stirn die liebe Hand meiner Mutter. Sie umsorgt mich und wiegt mich in den Schlaf.
Lieber Klezmer-Musikant, nimm deine Geige und spiel mir das Liedchen vom goldenen Land.

Es brent, briderlekh, es brent
Es brennt, Brüder, es brennt. Unser armes Städtchen brennt lichterloh. „Steht nicht herum, ihr Männer und haltet Maulaffen feil. Löscht das Feuer bevor es unsere ganze Stadt verschlingt! Löscht mit eurem eigenen Blut! Beweist, dass Ihr das könnt!“
Das Lied wurde von Mordechaj Gebirtig, einem der produktivsten Autor jiddischer Lieder, 1938 nach einem Pogrom in dem Ort Przytyk in Polen geschrieben.

Hey Dzhankoye (Sevastopol)
Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden von den Sowjets auf der Krim Juden angesiedelt, um Landwirtschaft zu betreiben. Das Lied besingt den Enthusiasmus, mit dem die Siedler ihren neuen Lebensbereich erobern – auf dem Traktor, an der Mähmaschine, am Dreschflegel.

Hey, klezmorim
Hey, ihr Klezmermusikanten (ziehen mit ihren traditionellen Instrumenten Fiedel, Klarinette, Bass und evtl. einer Harmonika über Land), spielt mir auf mit fröhlichen Liedern, weil ich heute traurig bin.

Lekhayim...mit glik (Anatevka)
Das bekannte Musical 'Anatevka' (fiddler on the roof) basiert auf dem Roman 'Tevje der Milchmann', des jüdischen Autors Sholem Alejchem. Die Geschichte spielt um 1900 in dem fiktiven ukrainischen Dorf Anatevka. Sie erzählt von Tevje, seiner Frau und  den drei zu verheiratenden Töchtern.
Drei Melodien haben wir zu einem Potpourri zusammengestellt.
In 'Ven ikh eynmol raykh ver' gibt sich Tevje der Fantasie hin, ein reicher Mann zu sein, nicht mehr arbeiten zu müssen, mit Haus und Hof und vielen Tieren, und Zeit zu haben, in der Synagoge mit Gelehrten zu diskutieren.
'(Zun)-Afgang, -Fargang (sunrise, sunset) drückt Wehmut aus über die so schnell vergangene Zeit, aber auch Freude über die schönen, wohlgeratenen, nun schon erwachsenen Kinder.
' Gist on,lekhayim’ wird angestoßen und das Leben mit Gesang und Tanz gefeiert.

Libertango

Libertango ist eine Komposition des Tango-Komponisten Astor Piazzolla, aufgenommen in Mailand und 1974 veröffentlicht. Der Titel ist eine Kombination des Wortes Libertad und Tango und Piazzollas Bruch von klassischem Tango zu Tango Nuevo. Gleichzeitig ist es einer der am häufigsten gecoverten Tangos überhaupt. (Wikipedia)

Oy dortn dortn
Ein trauriges Lied voller Sehnsucht und Heimweh. „Fartribn hostu mich in di waytene lender“. So viele Abende haben wir zusammengesessen und um unsere Liebe geweint.

Oyfn pripetshik
Der 'Rebbe' unterrichtet kleine Kinder auf der Ofenbank und ermutigt sie, fleißig das Alphabet und die Thora zu lernen, weil das Gelernte ein Schatz für das ganze Leben sei und über schwere Zeiten hinweghelfe.

Oyfn veg shteyt a boym
„Ein Vogel möchte ich sein und dem entblätterten einsamen Baum mit einem schönen Lied über den Winter helfen“. „Liebes Kind“ sagt erschrocken die Mutter, „du wirst dir den Tod holen in der eisigen Kälte, Zieh dir die Felljacke, den Schal, die Stiefel und die Mütze an.“ Ach, zu schwer sind die Sachen, um sich damit in die Lüfte zu erheben. So hat die Mutter mit ihrer Liebe und Fürsorge verhindert, dass ihr Kind fliegen kann.

Oy khanuke, oy khanuke
Ein Lied, das zu Chanukka gesungen wird: Oh Chanukka, oh Chanukka, du fröhliches, heiteres, schönes Fest. Wir spielen mit 'Dreydln' (kleine Kreisel) und essen heiße 'Latkes' (eine Art Kartoffelpuffer). Die Kerzen werden angezündet und es wird der Befreiung Jerusalems und der Wiedereinweihung des Tempels gedacht.

Romashki lyutiki
Ein junges Mädchen besingt ihre große Verliebtheit. 'Nur wenn er mich schon ansieht, verdreht er mir den Kopf...'. Allerdings fragt sich der Bursche, warum ihm die jungen Mädchen gefallen sollen, denn die Liebe bringe ja doch nur Kummer und Schmerzen.

Sha shtil
Drei nicht all zu ernste Lieder über Rabbis:

1.'pssssst', der Rabbi geht schon wieder tanzen, und dann wackeln die Wände, und der Tisch tanzt mit. Drum lasst uns alle in die Hände klatschen und mit den Füßen trampeln.

2. ' Wenn der Rabbi tanzt', (singt, schläft, lacht),tanzen (singen, schlafen, lachen) alle Chassiden.

3. ' Lasst uns, Kinder...ein fröhliches Liedchen singen`. Es handelt von einem närrischen Rabbi, einer Stadt voller Narren, und am Ende stellt sich die Frage: 'Wer sind in Wahrheit die Narren und wer die Vernünftigen'?

Shtiler, shtiler
Dieses Wiegenlied erinnert an die Erschießungen von 4000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern am 5. April 1943 in Ponar, einer Vorstadt von Wilna. „Unser Verderben wollen die Feinde – man kann es nicht begreifen.“ Die Melodie wurde von einem 11jährigen Jungen 1943 im Wilnaer Ghetto zu einem Gedicht von Scholem Katscherginsky geschrieben.

Shver tsu zayn a yid
Lieber Gott, sieh vom Himmel herab! Man verfolgt und quält deine Kinder. Oh hör unsere bittere Klage! Man verbrennt uns die Wege, die wir gehen.
Du bist doch unser Gott und Befreier. Es ist schwer, ein Jude zu sein!

Tumbalalayke
Ein junger Bursche fragt sich, wen er wohl zur Braut nehmen soll. Um die 'Kandidatinnen' zu prüfen, gibt er ihnen ein Rätsel auf: Sag mir, Mädchen, was kann wachsen ohne Regen, brennen ohne zu enden, sich sehnen und weinen ohne Tränen?
Törichter Bursche, welche Frage, ein Stein kann wachsen ohne Regen, Liebe kann brennen ohne zu enden, und ein Herz kann sich sehnen und weinen ohne Tränen.

Unter dayne vayse shtern
Das Lied von Avram Sutzkever entstand im Wilnaer Ghetto (1941-1944): Angstvoll ruft ein verzweifelter Mensch seinen Gott um Hilfe an in der großen Not. „...in Kellern und Löchern (Verstecken) herrscht eine mörderische Ruhe. Ich fühle mich wie eine gerissene Saite, meine Worte sind Tränen. Mögen sie in Deiner Hand ruhen. Wo bist Du, Gott – wo?“

Vu nemt men a bisele mazl
Woher nimmt man ein kleines bisschen Glück? Die Menschen laufen ihm hinterher – und können es doch nicht erzwingen. Die Welt ist für alle gleich, und gleich sind die Chancen auf Glück.

Yidish tango (Potpourri)
Shpil klezmer, shpil oyf mir a lidl - Musikant, spiel ein fröhliches Liedchen für mich, weil heute mein Geburtstag ist. Schon 50 bin ich geworden – und dem Lebensende nahe. Wer weiß, vielleicht erlebe ich heute meine letzte Freude.
Shpil zhe mir a tango oys in yidish – Spiel mir einen jiddischen Tango. Spiel mit Herz und Gefühl. Alle Menschen sollen es hören und in Frieden vereint sein.

Libertitango (Astor Piazzola, Text: Jossif Gofenberg) – Tanze Tango mit mir. Tango ist wie das Leben, wie die Liebe. Tag und Nacht möchte ich mit dir Tango tanzen.
Mayn yidishe meydele –So schön und anmutig wie du, 'mayn yidishe meydele', kann kein anderes Mädchen auf der ganzen Welt sein.

HEBRÄISCHE LIEDER

Al kol ele
Gütiger Gott, wache über alle Dinge, die in dieser Welt sind: das Süße und das Bittere, den Honig und den Stachel, das reine Wasser, das Herdfeuer, geliebte Menschen, die Natur, den Wind, das Licht. Bewahre uns vor Bedrohung und Krieg. Die Hoffnung soll uns leiten – und Deine Güte, die auch über das Schweigen und das Weinen wacht – wie auch über dieses Lied.

Bashana habaa
Du wirst sehen, nächstes Jahr wird wunderbar. Wir werden auf der Veranda sitzen und Zugvögel zählen, die Kinder werden im Freien spielen, die roten Trauben werden reifen, und wir werden die Hände ausstrecken zum strahlenden Licht. So wird es sein – nächstes Jahr.

Hava narima
Ein Lied für Chanuka. Die Melodie stammt von Georg Friedrich Händel. Urheber des neuen Textes von 1936 ist der hebräische Dichter und Kinderbuchautor Levin Kipnis. Mit den Worten: 'Lasst uns das Banner und die Fackel heben' feiern die Makkabäer ihren Sieg über die griechischen Besatzer.

Heveynu shalom aleykhem
Dieses israelische Volkslied bringt den Wunsch aller Menschen nach Freiheit, Gleichheit und Frieden in allen Städten und Gassen, für alle Völker dieser Erde zum Ausdruck.

Hine ma tov (s. auch Psalm 133,1)
Dies ist eine beliebte Hymne, die bei verschiedenen Anlässen – auch von Kindern – gern gesungen wird: 'Wie gut und wie freudvoll ist es, wenn Brüder und Schwestern in Eintracht zusammen sind.'

Od lo ahavti dai
So viele Dinge habe ich in meinem Leben noch nicht getan: kein Dorf gebaut, kein Wasser in der Wüste gefunden, keine Blume gezeichnet, keine Stadt gegründet. Ich habe noch nicht alles ausprobiert, und vor allem: ich habe noch nicht genug geliebt.

Oseh shalom
Er, der Frieden im Himmel schafft, möge er auch uns Frieden bringen, uns und ganz Israel.

Shalom aleykhem
Friede sei mit euch!
Engel des Friedens. Engel des Höchsten. König der Könige.
Gesegnet sei der Heilige. Kommt zum Frieden.

Shir-LaShalom
Frieden soll sein, für jetzt und alle Zeit.
Dieses israelische Friedenslied in hebräischer Sprache wurde auf der großen Friedenskundgebung am 4. November 1995 in Tel Aviv von Shimon Peres und Ytzhak Rabin gemeinsam mit den Teilnehmern der Kundgebung gesungen. Kurz darauf fielen die tödlichen Schüsse auf Rabin durch einen jüdischen Rechtsextremisten, was weltweites Entsetzen auslöste. In seiner Hemdtasche fand man noch das – nunmehr - blutbefleckte Liederblatt.
Das Lied wurde in der Folge zur inoffiziellen Hymne der israelischen Friedensbewegung und wird bei entsprechenden Anlässen gesungen.

Toda al kol ma she barata
Eine leidenschaftliche Danksagung für alle schönen Dinge, die Gott geschaffen hat: für Liebe und Freundschaft, die Erde, den blauen Himmel, ein Kinderlachen, ein warmes Haus, für einen glücklichen Tag...'Danke für alles, was Du mir geschenkt hast.'

Yerushalayim shel zahav
Bergluft klar wie Wein, und der Duft der Pinien, getragen von Abendhauch und Glockenklang
Und im Schlummer von Baum und Stein, gefangen in ihrem Traum, liegt die Stadt alleine da - und in ihrem Herzen eine Mauer.
Jerusalem aus Gold, aus Bronze und aus Licht, zu allen Deinen Liedern will ich die Geige sein.